„Die Bibel erzählt viele Geschichten von Männern, Frauen und Gruppen von Menschen, die ihre Heimat verlassen haben und weit fortgegangen sind. Einige von ihnen sind freiwillig weggegangen, wie zum Beispiel Abraham, der von Gott gerufen wurde. Andere wurden gezwungen zu gehen. Wieder andere mussten fliehen, weil ihr Leben in Gefahr oder einfach zu schwer war. Oftmals sind es diese schwierigen Lebensumstände, die Menschen dazu bringen, die Heimat zu verlassen. Aber immer haben die Menschen die Hoffnung, woanders ein besseres Leben zu finden.“
Die Arbeitshilfe „Auf dem Weg“ lädt in verständlicher Sprache zum Nachdenken und Austausch ein: Wie beschreibt die Bibel Migration und Flucht? Wie finden Migranten ihre eigenen Erfahrungen darin wieder? Die Broschüre hilft, wenn Christinnen und Christen aus verschiedenen Ländern ins Gespräch kommen wollen. Man kann sie für 2,- Euro auf Arabisch, Farsi, Englisch, Französisch, Türkisch und Deutsch bei der Deutschen Bibelgesellschaft bestellen.
„Die Bibel ist von den ersten bis zu den letzten Seiten ein Buch der Migrationserfahrungen, -erinnerungen und -hoffnungen! (…) Die biblischen Texte zeugen von Menschen, die ihr Migrationsgeschick nicht nur tragen, sondern es gestalten, verändern und für sich und andere fruchtbar machen und sich nicht zuletzt darin von Gott geführt, getragen und begabt wissen.“
Das beschreibt die Hauptvorlage der Evangelischen Kirche von Westfalen von 2018, die sich intensiv mit Kirche und Migration beschäftigt. Besonders gelungen ist das Kapitel 1 „Biblisch-theologische Vergewisserung“. Hier können Sie den Text auf Deutsch und hier auf Arabisch, Englisch, Farsi, Französisch, Indonesisch, Suaheli, Türkisch und Ungarisch herunterladen. Eine Arbeitshilfe dazu findet sich hier.
„Ein Bild, das sich bei der Arbeit an einer biblisch-theologischen Orientierung als geeignet und tragfähig erwiesen hat, ist das der Weggemeinschaft des Volkes Gottes. Es verbindet die Erfahrung des Unterwegsseins von Menschen mit einem Verständnis von Gottes Mission als einer Bewegung, in die sein ganzes Volk mit hineingenommen ist.“
Die Evangelisch-lutherische Kirche in Bayern begründet ihr Studiendokument zu „Interkulturell Evangelisch in Bayern“ mit der Weggemeinschaft des Volkes Gottes. In diesem Dokument finden sich die biblischen Gedanken auf Seite 37 - 47.
„Es geht um die Überwindung exklusiver, an ethnische oder kulturelle Identitätsmerkmale gebundene Ansprüche bzw. um die damit einhergehende Inklusion vormals getrennter Völker zu dem einen universalen Volk Gottes. Diese wesentliche soziologische Funktion des Evangeliums galt und gilt es zu verwirklichen in der Etablierung transkultureller Glaubensgemeinden.“
Werner Kahl, Professor für Neues Testament und Studienleiter der Missionsakademie an der Universität Hamburg, interpretiert die Bibel aufgrund von Erfahrungen mit Christen aus dem globalen Süden. In „Vom Verweben des Eigenen mit dem Fremden“ kann man seine Studien zur Apostelgeschichte (S. 33 - 44) und zum Epheserbrief (S. 45 - 50) nachlesen. Weitere Bibelarbeiten dazu finden Sie hier, Bibeln in vielen Sprachen und Andachtsbücher hier.
Die EKD hat im April 2019 eine Tagung veranstaltet, wie das gemeinsame Kirche-Sein theologisch verstanden werden kann. Hier geht’s zur Dokumentation.